Wo führt die Minnie ihre Leser wieder hin? 

Wasserburg am Inn ist für mich ein ambivalenter Ort: Mal mystisch und düster, dann wieder sonnenverwöhnt und lebhaft.

Tunnel Eisenbahnbrücke WasserburgJe nach Jahreszeit, Örtlichkeit und den Menschen, die sich dort aufhalten. Jetzt im Herbst noch weit mehr als im restlichen Jahr. Entweder strahlen die meist bunten Häuser mit dem wunderschön gefärbten Laub um die Wette  oder alles versinkt im Nebel.

Minnie-Fans kennen bereits viele Plätze, an denen man die flippige Hobbydetektivin treffen könnte: in den Cafés, Kneipen und Restaurants der mittelalterlichen Stadt beispielsweise. Oder an den Badeseen bei Rott, auf dem Inndamm bei einem Spaziergang oder während einer Führung in den Bierkellern.
Und auch der alte Eisenbahntunnel auf dem linken Bild kam in Band 1 vor. Durch ihn gelangt man von der Altstadt auf den Inndamm, dem man bis nach Attel, Rosenheim oder weiter den Strom entlang folgen kann.

In Attel ist man bereits nach einer knappen Stunde, der Weg ist teils schmal, aber durchaus mit dem Rad befahrbar. Dort kann man beim Fischergust einkehren oder sich die Klosterkirche oben auf dem Berg über dem Inn ansehen. Die Stiftung Attl, eine Einrichtung für Menschen mit Handicap, betreibt hier eine Gärtnerei mit Verkauf von Pflanzen, Obst, Gemüse und allerlei guter Kleinigkeiten.
Will man nicht so weit gehen, kann man nach dem Tunnel nach links abbiegen und folgt dem schmalen Pfad bis zu einer Treppe, die uns ziemlich genau dort rauskommen lässt, wo das zweite Bild entstanden ist: unterhalb der Burg und gegenüber der Michaelskapelle.

In Band 3 führt euch Minnie wieder durch die Stadt, die sie und ich so lieben. Und die Michaelskapelle (Bild unten, ganz links) ist ein wichtiger Handlungsort für die Geschichte der »Mords-Goschn«. Für Nichtbayern: eine Mordsgoschn hat jemand, der viel redet – oder zuviel, möglicherweise ist jede Menge Schmarrn oder Angeberei dabei. Und leise ist der Besitzer oder die Besitzerin einer solchen meist auch nicht. 

Ich habe die zweistöckige Kapelle bei einer Führung von Ilona Picha-Höberth und Irene Kristen-Deliano kennengelernt. Ich sage euch, das ist schon ein Gebäude mit besonderer Geschichte. 

Der Heilige Michael ist der Erzengel, der die Menschen im Leben und im Tod beschützt und ihre Seelen vor Gott führt. Deswegen heißen oft Friedhofskapellen nach ihm.

Der obere und von außen unscheinbar wirkende Kirchenteil, den man in der Schmidzeile am Burgberg betritt, ist normalerweise nur für eine Messe am Namenstag des Heiligen geöffnet. Für das mächtige alte Holztor hat ein kleiner Kreis von Auserwählten einen Schlüssel. 

Von der Burg WasserburgLinks davon führt die Freidhofer-Steige zu dem ganz anderen Kirchenteil hinunter, der dunkel und mystisch zum Gebet einlädt. Hier befand sich das ehemalige Gebeinhaus, zur würdigen Aufbewahrung der Toten, wenn sie im Friedhof zerfallen waren und Platz für neue Dahingeschiedene machen mussten.
Die Kirche war zwischendrin sogar mal im weltlichen Besitz und beherbergte eine Branntweinschenke.
Unglaublich, nicht wahr?

Damals brach man auch die Kirchturmspitze ab. Schließlich erwarb die Corpus-Christi-Bruderschaft den »entweihten« Ort für die Kirche zurück. Nun ist der Raum mit den mystischen Malereien aus verschiedenen Zeiten meist für die Gläubigen geöffnet.

Eine Wasserburgführung bringt mir immer Neues vor Augen und spornt meine Fantasie an. Und ich habe noch lange nicht alle Führungen gesehen. 

Zurück zur Minnie: Ihr könnt sie ab 27. November wieder begleiten auf ihren Ermittlungen quer durch Wasserburg und diesmal auch ins Umland. Ich bin schon gespannt, wie oft ihr den Kopf schütteln werdet, wenn ihr lest, wer und was Minnie ihr Künstlerleben schwermacht und ihr schließlich eine Heidenangst einjagt.

Weiteres zu den Alpakas, die Minnie künstlerisch beschäftigen, findet ihr in dem Blogartikel von meinen Besuch auf einem Alpakahof.

Ich wünsche euch viel Spaß
Moni

 P. S. Die Weihnachtsgeschenksuche startet bei den meisten bald – ich hätte da eine Idee ...

Krimi Minnie3 Monika Nebl 1080 mit Text

 

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