Der Wechsel der Location ist in einem Roman sicher nicht unüblich, aber ich springe einige Kapitel lang von Colorado gleich über den "großen Teich" nach Irland. Warum?

Mystisches IrlandNun, weil Josh Sinclair, der junge Mann, der langsam aber sicher den Schutzpanzer um Erins Herz zerbröckeln lässt, nun einmal Ire ist.
Josh ist der Alleinerbe eines großen Landguts auf der grünen Insel und vernachlässigt dieses und auch seinen Vater sträflich, weil ihn Colorado und Erin nicht loslassen.
Aber ist es denn nicht bei Jolene schon schief gegangen - diese irisch-amerikanische Kombination?
Jolene konnte ihr Heimatland wegen der Liebe zu Raine nicht verlassen. Erin müsste ihr Leben mit allen Bezugspersonen und ihre Arztpraxis mit den Patienten, die ihr am Herzen liegen, aufgeben. Wird Josh ihr das wert sein?
Dann schlägt das Schicksal zu: Während sich der Gesundheitszustand von Erins kleinem Sohn Teddy verschlechtert, muss Josh wegen einem Notfall abreisen und trifft zuhause wieder auf die attraktive Geigerin Darcey - eine junge Frau, deren Herz nur für Irland schlägt. Oder schlägt es auch für Josh?

Zugegeben, ich musste mich ein halbes Jahr nach "Jolene" wieder etwas in die Szenerie eindenken. Aber letzten Sonntag erhielt ich dabei unerwartete Hilfe.
Ich besuchte das Irish Folk Festival in Bad Aibling.
Festival - man denkt an Tausende von gutgelaunten Menschen, nicht wahr?
Nun, der Parkplatz war klein und die Menschenmenge, die sich durch die Straßen des ehemaligen US-Kasernengeländes, das in eine moderne Tagungseinrichtung mit Erholungsmöglichkeiten verwandelt wurde, schlängelte, sehr übersichtlich.

Wir mussten zunächst ein bisschen grinsen, als wir eine nicht allzu große Rasenfläche erblickten, auf der Liege- (ja, wirklich) und Plastikstühle aufgebaut waren, dahinter eine kleine Bühne mit einem Plakat der Band (The Matching Ties = die zueinanderpassenden Krawatten). Festival?The matching ties

Um es kurz zu machen, das Grinsen wandelte sich in ein verträumtes Dauerlächeln, denn der Abend wurde wunderschön.
Ich trank das erste Guinness meines Lebens, lag entspannt im Liegestuhl und genoss die abwechslungreiche Liedauswahl der fünf unglaublich fingerfertigen Herren auf der Bühne, die von einer kleinen Gruppe Irish Tap Dancers „O´Brannlaig Rinceoir“ auf flotten Sohlen unterstützt wurden. (Sie waren wirklich flott - ich kann es nach einigen Jahren American Tap Dance Erfahrung ein bisschen beurteilen).

Es war kein Mega-Event, aber in dieser kleinen Kulisse wurde mirOBrannlaig Rinceoir Kaja jumpCUT Irland ein gewaltiges Stück - mal als flotter Reel, mal als romantische Ballade - nähergebracht: Das bunt gemischte Publikum aller Altersgruppen hörte Lieder von Fischern, die auf die gefährliche See fahren, und von Bettlern und Zigeunern, die reihenweise Frauenherzen erobern. Gewürzt mit den witzigen Erklärungen und Übersetzungen der Bandmitglieder in irisch-englisch-bayrischem Slang (je nach Herkunft) war es keine Minute langweilig.

Fazit 1: Es muss nicht immer alles berühmt und fantastisch sein, was zum Träumen einlädt.

Fazit 2: Ich bin bereit für "Erin" und Irland!

P. S.  Wie ich nach einer Info von Paul Stowe (Gitarre und Gesang, vorne Mitte) erfuhr, ist der Rahmen für Auftritte einer einzelnen Band bei Folk-Konzerten grundsätzlich etwas kleiner, was es für den Zuschauer, -hörer unglaublich liebenswert und nicht weniger beeindruckend macht.

Katie

 

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