"Recherche? Wieso? Ich schreibe (High) Fantasy!"
Im neuen Uschtrin-Newsletter las ich vor Kurzem einen Hinweis auf die nächste "Federwelt-Ausgabe" mit diesem interessanten Inhaltspunkt.
Dieser weitverbreitete Gedanke ist sicher ein Hauptgrund, dass viele Leser abwinken und meinen, sie könnten mit Fantasy nichts anfangen, da es sich ja nur um Erfundenes ohne jeden sinnvoll erarbeiteten Hintergrund handelt.
Sicher, es ist gewiss nicht der gleiche Aufwand wie bei der Erstellung eines geschichtlichen oder politischen Roman, da können wir Fantasiemenschen wirklich nicht hinschnuppern. Und der Fantasy-Schreiberling hat auch weitaus mehr Möglichkeiten alles nach seinem Willen zu gestalten; aber keine Recherchen - weit gefehlt, Leute!
Das geht bei der teilweise hintergründigen Namenswahl von Personen und Orten bei mir los: Hier bemühe ich Fremdsprachen - bei der Traumwandlerin II am liebsten Suaheli (was ich auch im Anhang des Romans erläutere). Lasse ich realistische Elemente einfließen (z.B. Traumwandlerin I - Leben und Arbeiten in den Minen/Anbaumöglichkeiten in Boscano oder Traumwandlerin III - alles rund um Rubine) würde ich einen gewaltigen Fehler machen, mir einfach vieles "zurecht" zu schreiben.
Wenn bereits in der Fantasy-Welt "existierende" Wesen wie Elfen, Trolle, Vampire oder Wassermenschen eingebunden werden, die bereits in zahlreichen Sagen eine Rolle spielen, wäre es für den Leser verwirrend und manchmal auch desillusionierend, wenn ein Autor diese Wesen nach eigenem Gutdünken umschreibt.
Ich kann natürlich – wie immer – nicht für alle sprechen, aber ich bin mir sicher, dass die meisten Fantasy-Autoren einigen Zeitaufwand in Recherchen stecken, also sollte dieses Argument nicht dafür herhalten müssen, wenn sich jemand nicht mit Fantasy einlassen will. Also weg mit den Vorurteilen und ran an die magischen Welten!
Der nächste Meilenstein ist erreicht: "Die Traumwandlerin Teil III – Gejagte" ist von den Testlesern begeistert abgesegnet worden, die Anmerkungen und Verbesserungen wurden eingearbeitet und jetzt hat es mein Lektor in seinen kundigen Händen.