Wow – so vielfältig waren meine Recherchen noch zu keinem anderen Buch! Ich nehme euch mal wieder mit hinter die Kulissen, was sich für mich mal lustig, mal ernst, aber immer unterhaltsam und lehrreich gestaltet hat.
Kommt also mit
- zur Stadtgarde Wasserburg und der Vogtareuther Faschingsgilde
- zu einer Imkerin
- auf eine Kräuterwanderung und in eine Apotheke
- auf die Burg und
- zu einem Rechtsmediziner.😉
Natürlich kann ich alles immer nur kurz anreißen – für mehr gibt es ja dann das Buch. 😉
Zu diesem Blogartikel ein wichtiger Hinweis: Meine INNfernalischen, die Rambazambas und die INN-Striezies sowie die Prinzessinnen haben nichts mit den beiden interviewten Faschingsgruppen zu tun, die Personen sind frei erfunden, ich habe mir nur Eingebungen geholt und über die Organisation informiert. Ebenso ist natürlich mein Apothekerkontakt keineswegs Vorlage für einen der Verdächtigen im Buch!
Die oben genannten Themen waren alle neu für mich, aber gerade ein Krimi will gut recherchiert sein, also hieß es für mich bereits im vergangenen Fasching: Rein in die Winterstiefel, Stift und Notizblock zücken und ab ins bunte Treiben beziehungsweise zu den Vorbereitungen.
Die Stadtgarde Wasserburg und die Faschingsgilde Vogtareuth:
Ich bin kein Faschingsmuffel – dazu tanze ich einfach zu gerne. Verkleiden finde ich auch spaßig, aber ich bin niemand, den es durch alle Events in dieser Zeit treibt. Von den Hintergründen einer Garde, den Veranstaltungen und dem Training musste ich also unbedingt mehr erfahren.
Ich hatte tolle und erfahrene Recherchepartner, einmal die Stadtgarde Wasserburg mit ihrem Präsidenten Done Gartner. Dort durfte ich beim Training zuschauen und das damals noch geheime Motto als Erste sehen.
Zum anderen durfte ich zwei Vogtareuther Faschingsprinzessinnen beim Friseurtermin interviewen. Ich habe mir ihr Jubiläumsprogramm dann live angeschaut und war beeindruckt. Natürlich habe ich gleich zu Beginn gestanden, dass in »Mords-Malefiz« eine Prinzessin ihr Leben lassen muss.
Bisher waren mir die Bezeichnungen Elferrat (die früheren Funktionsträger oder Tänzer), Gardemajor oder Hofmarschall völlig fremd. Das Tanztraining dagegen konnte ich gut nachvollziehen, da ich in meiner Jugend einige Jahre American Tapdance getanzt habe und meine Tochter eine Saison mit einer Faschingskindergruppe unterwegs war.
Interessant war die ausgiebige Vorbereitung, da geht es mit Konditionstraining im Sommer los, es gibt ein Trainingslager in Inzell und dann natürlich die stete Vorbereitung in der Nähe von Wasserburg. Die Generalprobe findet am Vorabend des Badriazzos statt, das ist der Wasserburger Schwarzweiß-Ball, der den Beginn der Saison darstellt und an dem der Bürgermeister den symbolischen Stadtschlüssel an die Narren übergibt.
Bis zu 30 Auftritte, manchmal vier pro Tag/Abend auch außerhalb der Region, und geballt am Faschingswochenende absolviert die Gruppe mit den Organisatoren, den Trainerinnen und einer DJane. Unterstützt werden sie durch Friseurin, Fahrer, Trainer, Anlagentechniker, Marketingfachleuten, Schneiderei und hilfsbereiten Müttern oder Omas.
Bei der Stadtgarde gibt es nur alle fünf Jahre ein Prinzenpaar. Dabei wird gesucht, wer zusammenpasst. Sind die beiden Hoheiten auch privat ein Paar, kann es knifflig werden bei einer Trennung. Das war natürlich ein Thema für die Minnie! Ebenso beobachtete ich eine Kleinigkeit bei der Vorbereitung, die sehr wichtig für Minnies Beweisführung wurde, deren Adlerauge eben nichts so leicht entgeht.
Bei den Interviews kamen wieder meine lästigen Autorenfragen auf Done Gartner und auch die beiden Vogtareuther Prinzessinnen zu. Ich muss möglichst viel wissen zu Pannen, Problemen, Knatsch und Zickenkrieg sowie blank liegenden Nerven.
Das Hobby Gardetanz ist übrigens nicht billig, die Kostüme kosten ca. 500/Person. Die Wasserburger Tänzer bekommen die Kostüme bezahlt, aber Schuhe, Unterwäsche, Strümpfe, Schminke sind selbst zu stemmen. Einkünfte haben die Garden nicht überall, da sie oft karitativ in Kindergärten und Seniorenheimen auftreten.
Verschwiegen blieb mein Hauptkontakt, was die Aufnahmeprüfung für die Stadtgarde anging, so etwas akzeptiere ich ohne Murren, auch wenn es sicher interessant wäre.
Aber ich erfuhr Lustiges – auch von den Prinzessinnen: von Perücken, die an einer zu niedrigen Decke hängen bleiben können, verspäteten Einsätzen wegen Toilettenbesuch und vieles mehr, was die Profis ins Schwitzen bringen kann. Die sind wirklich sehr engagiert und das bei dem gehörigen Arbeitsaufwand. Pläne für den genauen Standort werden gezeichnet, die einzelnen Bewegungen, die synchrone Blickrichtung und das Lächeln geprobt, die Musik so oft abgespielt, bis alles sitzt. Eine Lösung für nicht fest genug sitzende Hexenhüte wird gesucht und ein Platz, an den Umhänge hingeworfen werden können, ohne zu Stolperfallen zu werden. Wer hebt wen an welcher Stelle und zu welchem Kommando auf? Das muss passen, denn vor allem für das Mariechen geht es hoch hinaus! Natürlich wird diskutiert, und es gibt Fehler, wie überall, wo gearbeitet wird. Und die findet ihr auch im Buch, denn zu viel will ich an dieser Stelle nicht verraten.
Ich bedanke mich herzlich bei Done Gartner für die vielen Infos, bei der Stadtgarde, dass ich beim Training zuschauen durfte, bei den Prinzessinnen Verena und Alexandra, bei Friseurin Elke, dass ich alle drei während der Sitzungen befragen konnte, und bei @stefan_pictures_, dass ich das tolle Foto der Schlüsselübergabe hier verwenden darf.
Natürlich darf auch der Faschingszug am Sonntag durch die Altstadt nicht in einem Minnie-Krimi mit dem Thema Fasching fehlen. Hier ein paar Bilder, wie es auf der Hofstatt und der Ledererzeile zugeht. Das Event wechselt sich übrigens mit Edling ab, alle zwei Jahre ziehen die Narren also durch Wasserburg.
Die Burg:
Ein Auftrittsort der Stadtgarde und so auch meiner INNfernalischen ist die Burg. Damit wurde sie zu einer Location einer wichtigen Szene im Buch. In der Burg gibt es normalerweise keine Führungen, weil sich dort das Seniorenheim Maria Stern befindet.
Ich hatte mal wieder Glück und traf mit dem Einrichtungsleiter Hamo Merdan jemanden, der für die Burg brennt und sich für meine Autorentätigkeit interessierte. Meine Tochter und ich durften auf einer Privatführung durch die Räume der Burg und über die wunderschöne Caféterrasse schlendern, über Obst- und Gemüseanbau staunen und in die aktuell gesperrte Kirche hineinspähen.
So konnte ich meine Minnie in Kellerräumen suchen und einen Verdächtigen im Haus verfolgen lassen sowie den Auftritt der INNfernalischen im Rittersaal beschreiben. Ein beeindruckender Raum mit viel Geschichte und phänomenalen Ausblicken einerseits auf die Stadt und auf der anderen Seite auf den Inn. Gemauerte Bögen stehen auf Säulen aus gemustertem Stein, Gemälde von biblischen Szenen zieren die Wände, und der antik wirkende Holzschrank mit seinen Verzierungen und die Sitzbank daneben bezaubern mit ihren kunstvollen Schnitzereien.
Ein Tipp für Wasserburg-Besucher: Das Burgcafé und bei schönem Wetter die Café-Terrasse mit grandiosem Ausblick stehen allen offen.
Vielen Dank an dieser Stelle an Herrn Merdan für seine Zeit und die Begeisterung für seinen besonderen Arbeitsplatz.
Für wen Wasserburg übrigens zu weit weg ist, der kann hier ein bisschen in eine Stadtführung schnuppern.
Die Imkerin:
Wie immer gibt es einen Neuzugang im Laden in Minnies Haus unter den Arkaden: Imkerin Rosi versucht, sich vom cholerischen Vater zu lösen und ihren eigenen Weg zu gehen. Sie ist eine wahre Wachs-Künstlerin und deshalb ist auch völlig klar, was Minnies Töpferei-Objekte in diesem Fall beeinflusst.
Hier durfte ich bei Autorenkollegin und Imkerin Stina Milner recherchieren, die ihre Bienen direkt neben dem Haus zwischen Wiesen und Wäldern hält. Ich war beeindruckt, wie viel Arbeit und Wissen dafür nötig ist. Aber dieses Hobby ist wirklich absolut entschleunigend, die Bienen haben es trotz Gesumme und Getänzel gerne ruhig. Herzlichen Dank, liebe Stina, für die vielen spannenden Einblicke und deine Zeit.
Stina schreibt übrigens wunderschöne Romance, das neueste Buch spielt in Schweden und fängt mich eben so richtig ein. https://www.stina-milner.online/
Die Kräuterexperten:
Das ist jetzt eine etwas kniffelige Stelle für mich, denn ich will nicht zu viel über den Mordablauf verraten. Der erste Ideenfunke kam mir bei einer Wanderung in Bernau mit Kräuterfrau Martina Glatt. (Mehr Infos unter https://www.alte-wege-neu-gehen.de/)
Martina hat mich lästig Bohrende dann zur Kurapotheke Bad Aibling weiter »geschickt«, wo sich Herr Fleischmann nicht nur für eine Apothekenführung Zeit genommen hat, sondern mir Kopien mit wichtigen Infos übergeben hat.
Dort staunte ich, was alles gelagert und per Hand verarbeitet wird, und erfuhr viele wichtige sachlichen Hintergründe für mein Buch. Ich war beeindruckt, wie lange es schon Aufzeichnungen gibt und wie kunstvoll sie gefertigt wurden – teils in Schriften, die ich kaum mehr lesen kann und nur von meiner Oma her kenne.
Lachen musste ich über den Türstopper an der Tür zum Kellerlager – das Gewicht einer alten Waage.
Vielen herzlichen Dank an Martina für die schöne Wanderung, Herrn Fleischmann für seine Zeit und wertvollen Einblicke und beiden für ihre großartige Hilfe.
Last but not least, der Rechtsmediziner: Erstmals brauchte ich einen Profi aus der Rechtsmedizin, um die Erkenntnisse der Polizei im Buch richtig dazustellen.
Meine Autorenkollegin Sonja Wolfer vom Verband der Mörderischen Schwestern vermittelte mir den Kontakt zu Herrn Dr. Glenewinkel, der mich mit viel Elan und auch Spaß beriet. Er ist natürlich »schuld«, dass ich manches umschreiben musste, weil ich mich an Fernsehserien orientiert hatte.
Es ist unglaublich, wie oft die Rechtsmediziner dabei zackig den Zeitpunkt des Mordes parat haben – was in der Realität absolut illusorisch ist. Aber natürlich dauert so eine Sendung nicht ewig, deswegen bleibt den Drehbuchautoren nichts anderes übrig. Ich habe versucht, mich hier mit äußeren Gegebenheiten zu behelfen (nein, nicht die berühmte Uhr, die runterfällt und zum Mordzeitpunkt stehen bleibt!) Ich habe mir viel Mühe gegeben, die Minnie möglichst einfallsreich ermitteln zu lassen.
Ich weiß nicht, wie oft ich die Handlung vor und zurück durchgegangen bin, damit ja alle Zeiten zu den Ergebnissen und den Ermittlungsständen passen. Sehr sehr oft!
Jetzt wisst ihr, warum dieses Buch mein aufwendigstes war, was die Recherchen betrifft, auch wenn es bei Weitem nicht das längste ist. Das wäre »Verdächtigt in Kilkenny«, veröffentlicht unter meinem Pseudonym Katie S. Farrell, das am 13.12.24 erscheint. Ihr findet es hier: E-Book "Verdächtig in Kilkenny" auf Amazon.
Ich freue mich, dass ich euch nun »Mords-Malefiz« präsentieren darf. Das E-Book erscheint am 6. Dezember (hier bei Amazon, auch Kindle Unlimited), das Taschenbuch am 11. Januar, weil unser Großhändler vor Weihnachten sehr lange Vorlaufzeiten braucht, die wir diesmal nicht geschafft hätten.
Wer es bis dahin nicht aushält: Das Buch sollte auf jeden Fall bei den Wasserburger Buchhandlungen vor Weihnachten verfügbar sein. Für alle, die weiter weg wohnen: Ihr könnt es über unseren eigenen Shop https://www.eyedoo.biz bestellen (gerne auch mit Widmung oder im Geschenkpaket, beispielsweise mit »Mords-Engerl-Tasse«, Ermittlungsstift, Lesezeichen, Kerze ...).
Ganz viel Spaß beim Lesen, eine schöne Adventszeit und wünscht euch
Moni
P.S. Es wird neue Lesezeichen für Mords-Malefiz und eine traumhaft-"Mords-mäßige" Weihnachtstasse geben 😊
Faschingstermine 2025 findet ihr hier: https://www.wasserburg.de/de/tourismus-freizeit/veranstaltungen/veranstaltungs-hoehepunkte.
11.01.25 Badriazzo (Auftritt Stadtgarde)
12.01.25 Kindergarde-Festival (Auftritt Stadtgarde)
07.02.25 Showtanzfestival (Auftritt Stadtgarde)
08.02.25 Ü-30-Faschingsparty
09.02.25 Kinderkuglball (Auftritt Stadtgarde)
27.02.25 UDO (Unsinniger Donnerstag)
02.03.25 Faschingszug Wasserburg
04.03.25 Kehraus im Rathaus (Auftritt Stadtgarde)
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