Ehrlich gesagt hätte ich etwas Panik:
Dieser knuffige, seltene Oldie zwischen den LKW-Kolonnen auf der Brennerautobahn! Aber kurz mal reinsetzen musste sein.
Aber der Fiat 500 Giardiniera (grün, wie es sich für eine "Gärtnerin" gehört) in der Kombiausführung (3,18m Länge) fährt seine 100 Sachen und hält auf der inzwischen zumindest in Österreich auf langweilige 100 km/h begrenzten Strecke keinen mehr auf. Kaum zu glauben.
Dennoch gehört er nicht von Natur aus auf die Brennerautobahn, ebensowenig wie ich. Ich mag diese nicht besonders, aber sie ist der schnellste Weg zum Gardasee, der neuen Heimat des kleinen grünen Flitzers. Der leider nicht mir gehört. Ein kurzer Verwandtenbesuch hat uns diesen Anblick beschert und ich konnte nicht widerstehen, mich kurz reinzusetzen. (Herzlichen Dank an Thomas und Carmen)
Wir sind ebenfalls sehr gerne am Lago di Garda und irgendwann werde ich auch einen Romantikthriller schreiben, der dort spielt. Versprochen! Die Handlung steht schon in mehr als groben Zügen, aber noch halten mich die Dawsons in ihrem Bann. Ich wurde ja beim Erscheinen von "Savannah" bereits nach dem nächsten Band gefragt. Also geht es euch wohl ähnlich und ich freue mich darauf, wenn ich in ca. 6 Wochen mit Nolas Geschichte anfangen kann.
Es kam vieles dazwischen. Die meisten von euch wissen sicherlich, dass ich auf zwei (Genre-)Schienen unterwegs bin. Das letzte Kapitel meines neuen Fantasy-Buches musste warten, weil ich als Ainoah Jace eine sehr interessante Lesung halten durfte. (Hier der Link zu meinem Bericht.)
Und dieses neue Buch muss sein, nach den wunderbaren Eindrücken meiner letzten Sommerreise in den Spreewald. Seitdem ist das Kajak ein wichtiges Wochenend-Fortbewegungsmittel geworden, das meinem Mann und mir viel Freude und Erholung beschert.
Also erst die Fantasy fertig machen, damit sich mein Profi-Team um Korrektur und Cover kümmern kann, dann darf sich meine Fantasie an Nolas spannenden und prickelnden Erlebnisse austoben.
Möge eure Woche effektiv und dennoch entspannend sein.
Katie
Hier zum Trost und zur Erinnerung eine Szene aus "Savannah", die ein bisschen auch Nola gehört. Die beiden sitzen im Tara’s, dem Café, das Nola Dawson mit ihrem Kompagnon Dale in Boulder betreibt:
Die Eingangstür flog auf und ein kalter Windstoß ließ mich zusammenzucken.
»Oh nein, nicht der schon wieder.«
War das Ablehnung in Nolas Stimme? Während ihrer Arbeitszeit schien mir das sehr ungewöhnlich. Neugierig blickte ich zur Tür, die soeben mit einem unnötigen Rums geschlossen wurde. Als ich den Gast betrachtete, war mir klar, dass er vermutlich keine Tür leise schloss.
Ein Hüne, breitschultrig mit kurzgeschorenem, dunkelblondem Haar und kurzgehaltenem Vollbart, ohne trendige Kontur. Alles an dem Mann strahlte unterdrückte Kraft aus und sein Erscheinungsbild zeigte, dass ihn praktische Erwägungen leiteten und ihm modischer Schnickschnack unwichtig war.
Cargohose und Boots hatten bessere Zeiten gesehen, aber sein Parker war sicher das wärmste Kleidungsstück, das es auf dieser Welt gab. Der Nordpol konnte diesen Typen nicht schrecken.
Dale stand mit einem Mal neben uns und der Typ schlenderte lässig auf uns zu.
»Guten Morgen.«
Die Stimme passte: dunkel, rau, gefährlich.
Ich fühlte mich nicht wohl in meiner Haut und als ich in Nolas Gesicht blickte, erschrak ich. Sie war leichenblass und auf ihren Wangen hatten sich rote Flecken gebildet. Die Augen blitzten warnend.
Sie verzichtete auf jede Höflichkeit und kam gleich zur Sache.
»Hatten Sie unser Café nicht als minderwertig befunden? Was wollen Sie hier?«
Ein Lächeln zog über die eher breitknochigen Züge und in den dunkelgrünen Augen funkelte Amüsement. Lässig zog er den Parker aus und hängte ihn an die Garderobe.
»Ich wollte euch eine zweite Chance geben. Mit der Deko habt ihr euch ja Mühe gegeben und der Kaffee war auch o. k.«
Oh oh. Der Mann wusste, wie man Leute reizt. Sein Akzent wies auf eine Herkunft aus den Südstaaten hin. Nola sprang natürlich auf den Köder an.
»Zu gütig, aber die Stühlchen und die Kuchenstücke haben sich nicht vergrößert. Außerdem wird immer noch dafür bezahlt.«
Jetzt erinnerte ich mich an die Geschichte vom Sommer. Der Typ hatte sich damals peinlich benommen, bis Nola der Kragen geplatzt war. Dale hatte ihn dann mit Hilfe einiger Gäste vor die Tür gesetzt. Allein wäre ihm das wohl kaum gelungen.
Wenn ich mir den Mann genau ansah, konnte ich trotz des beigen Hemds und der weit geschnittenen Hose die Muskelberge an Armen und Beinen erahnen. Vermutlich hatten sie ihn nur mit seiner Zustimmung zum Gehen bewogen, sonst hätte er zuvor alles kurz und klein geschlagen. Nun lag auf dem Gesicht ein wenig Zerknirschung, die ich ihm auf keinen Fall abkaufte.
»War nicht mein bester Tag, Schätzchen.«
Nolas Röte nahm bei dem herablassenden Ton noch zu und ich überlegte, ob ich mit der Tasse hinter der Theke Zuflucht suchen sollte. Ich habe echt kein Problem damit, jemandem, der danach fragt, eins auf die Nase zu geben. Doch der Typ war nicht meine Kragenweite. Vielleicht Raines, mit Müh und Not. Außerdem wollte ich den Namen Savannah Thomas nie wieder in einem Polizeibericht lesen müssen.
Der Mann sprach weiter, bevor das Schätzchen explodieren konnte. Nun klang seine Stimme ernst.
»Ich muss mich entschuldigen für damals und werde natürlich meinen Kaffee und Kuchen zahlen. Falls möglich würde ich aber gerne noch einen Versuch wagen. Ich bestelle jetzt einfach zwei Stücke und bleibe hier auf dem Barhocker. Deal or no Deal, Schätzchen?«
Dale ließ er vollkommen links liegen. Die dunkelgrünen Augen lagen auf Nolas Gesicht und er wartete entspannt auf ihre Antwort. Bewundernswert, wenn man sich so ungezwungen verhalten kann, obwohl man offensichtlich unerwünscht war. Ich hatte in der Vergangenheit die Zähne zusammengebissen, um nichts auf die Haltung der Leute zu geben. Hatte mich aus Trotz aufrecht hingestellt und sie fixiert. Lässig war ich dabei vermutlich kaum rübergekommen.
»Geld zuerst und das Schätzchen lassen Sie weg.«
Nolas sonst so warme Stimme hätte Glas schneiden können, aber er erklärte durch ein breites Lächeln des großzügig geschnittenen Munds sein Einverständnis. Er zog den Geldbeutel aus der Tasche und hielt Nola die Scheine hin.
Sie musste sich überwinden, das sah man ihr an, und als sie das Geld entgegennahm, berührten sich ihre Hände kurz. Das war kein Knistern, das nun in der Luft lag. Es brannte.
Auf der Facebook-Seite »Wir lieben Pferde« findet man übrigens viele nette T-Shirt-Sprüche für Reiter. Einer lautet: »Nur echte Reiter wissen, dass Stall ausmisten das beste Antidepressivum ist.«
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