Meine Recherche für »Darcey« führt mich mitten in die Musik. 

Startschuss für die »Arbeit« am neuesten Dawson-Roman, wie angekündigt geht es nach Irland.

Vieles meiner Recherche-Arbeit durfte ich ja im April vor Ort leisten. Wer meinen Blog noch nicht gelesen hat: Irland: Mythen und Musik.

Gute Recherche ist für mich unerlässlich, darüber hinaus betreibe ich sie wirklich gerne.
Egal, ob das Action wie Rafting oder Line Dance bedeutet oder ich mich in ein Thema wie die Zustände in Bergwerken in früheren Zeiten einlesen darf: Ich bilde mich dabei, lerne Menschen und ihr Leben kennen und gucke dabei glücklich über meinen Tellerrand.

Darcey ist Geigerin aus Leidenschaft. Die logische Folge für mich, die ich zwar mit Vergnügen singe und der Gitarre ein bisschen Begleitmusik abluchsen kann, ist natürlich, dass ich zu dem Thema viel zu forschen habe.
In einem solchen Fall mache ich mich auf die Suche nach YouTube-Material, und zusätzlich nach einem Profi, den ich direkt dazu befragen kann. Durch die Vermittlung einer lieben Kollegin habe ich diesen Profi gefunden. So löcherte ich vor einigen Tagen eine Geigenlehrerin aus Leidenschaft mit meinen Fragen rund um das Instrument, das Erlernen desselben und den Alltag einer Konzert-Violinistin. Es würde zu weit führen, wenn ich alle Informationen zu Ausbildung, Arbeitsweise und Auftritt, die ich in den superinteressanten Stunden erfahren habe, hier ausführen würde, aber ihr werdet mehr zu dem Thema im nächsten Jahr bei »Darcey« finden.

Ein Musikstudent, Konzertfächler im Profijargon, studiert fünf Jahre, davon beinhalten die vier Anfangssemester viel Theorie wie Instrumentenkunde, Tonlehre und Musikgeschichte. Klavier ist ein Pflichtfach. Ich erfuhr, dass 10 Stunden Üben pro Tag keine Seltenheit sind. Einmal gibt es den Faktor »Sucht nach Perfektion« und zum Zweiten das Wissen, dass nur die Besten eine feste Anstellung bekommen, die meist angestrebt wird.
Schnitte in den Fingern werden verbunden, die Seele häufig durch einen Mentalcoach unterstützt. Die Flecken am Hals eines Geigers, die durch das Instrument verursacht werden, nennt man übrigens Geigenknutschfleck.
Die ersten drei Stunden täglich verbringt ein Geiger mit Übungen (Etüden, Tonleiter und Skalen), erst dann geht es an die eigentliche Kunst mit dem Spielen von Stücken und deren Interpretation. Denn ein Profi trägt nicht für simple Unterhaltung vor, sondern der leidenschaftliche Künstler will die Menschen im Herz berühren, und dafür braucht man weit mehr als Technik.
Für verschiedene Epochen oder Musikrichtungen spielt man, wenn möglich, auf den passenden Instrumenten und im entsprechenden Stil.
Eine Barockgeige hat andere Saiten, sie sind aus Naturdarm, im Gegensatz zu den metallischen Saiten der »modernen« Geige. Die irische Fiddle bekommt dadurch zusätzlich den Rhythmus, der uns beim Irish Folk mitklatschen oder stampfen lässt.

Katie auf Recherchetour mit GeigeWas kostet so eine Geige? Nun ja, ich dachte an die nicht so schlechten Gitarrenexemplaren, die man – abgesehen von Discounter-Weihnachtsangeboten – ja doch ab 300 € aufwärts bekommt. Getippt hätte ich auf 2000 € für eine Geige. Weit gefehlt!
So eine Geige, die natürlich versichert ist, kostet ab 20.000 €. Die Konzertgeigen in den großen Orchestern liegen leicht einmal bei 60.000 €. Unglaublich, nicht wahr? Und natürlich gibt es für das hochwertige Arbeitsgerät auch einen Kundendienst, der von einem Geigenbauer durchgeführt wird.

Der Bogen muss ebenso zur Geige und zum Künstler passen wie der Zauberstab zu Harry Potter. Der Bogen ist zum Beispiel mit mongolischem Pferdehaar bespannt.
Ein beschädigtes Instrument oder ein zerstörter Bogen ist für einen Geiger auch ein emotionales Fiasko. Geige und Musiker sind eine Einheit, die selten getrennt anzutreffen ist. Und so schlüpft ein Musiker, nach zahlreichen Proben unter der Woche, dann vor dem Auftritt am Wochenende nicht nur in seinen Anzug oder die Geigerin in ihr Abendkleid, sondern auch in eine Rolle, um die Herzen der Zuhörer in diesen Momenten erzittern zu lassen.
Ich gehöre zu jenen, die dieses Zittern und die zärtliche Berührung fühlen. Wenn ich einen Konzertbesuch plane, befindet sich eine Darbietung mit Geigenspiel immer oben auf der Liste. 

Nun konnte ich den Wert dieses besonderen Instruments – ideell und materiell - beurteilen, weshalb meine Hände vor Nervosität zitterten, als ich die wunderschöne Geige und den Bogen in Händen halten durfte.

Natürlich ist die Musik einer irischen Fiddle völlig anders, doch Darcey beherrscht ja beides, Konzertgeige und die irische Variante, großartig. Leider setzt sie ihre Karriere für die Liebe auf Spiel. Und ob der undurchsichtige Ciaran das wert ist, muss sie erst noch herausfinden. Ciarans illegale Machenschaften bringen Josh Sinclairs Schwester zunehmend in Gefahr, und damit steht die Welt des Dawsons wieder einmal Kopf. 

Eure Katie, die gerade mitten im Abenteuer auf der grünen Insel steckt und fleißig plant und schreibt.

Eine kurze (unlektorierte) Leseprobe aus »Darcey«: 

Die Gischt unterhalb der hochaufragenden Cliffs of Moher glitzerte in der Abendsonne. Über dem Horizont verwandelte der untergehende Feuerball den Himmel gerade in ein farbenprächtiges Spektakel, das die letzten anwesenden Besucher der berühmten Touristenattraktion den Atem anhalten ließ.
Doch noch ein anderes Schauspiel zog ihren Blick immer wieder an: Die junge Frau, die auf der nächsten Erhebung wenige hundert Meter entfernt völlig in ihr Geigenspiel versunken war. Durch den Wind unterbrochen, drangen die Töne zerfetzt zu den Beobachtern hinüber. Dennoch war klar, dass hier eine Meisterin ihr Instrument beherrschte.
Ihr Körper war von zierlicher Statur und wiegte sich anmutig hin und her. Die schwarzen Locken flatterten in der abendlichen Brise. Unter dem warmen, blauen Wollmantel lugten ausgewaschene Jeans hervor, die über grauen Stiefeletten endeten.
Zu den Füßen der Geigerin saß ein Mann, die Arme um seine Knie geschlungen, und sah bewundernd zu ihr auf. Das Naturschauspiel interessierte ihn offensichtlich kein bisschen.
Als sie ihr Stück beendete, sagte er etwas zu ihr, und sie lachte fröhlich auf. Dann zog sie ihn hoch, und beide wandten sich in Richtung des Dorfes, das einige Kilometer entfernt an der Bucht südlich der Cliffs lag.
Auf der nächsten Erhebung stand ein in einem schwarzen knielangen Mantel gekleideten Mann, der das Paar ebenfalls beobachtet hatte. Es war nicht zu übersehen, dass er der Grund dafür war, dass die junge Frau mit einem Mal stocksteif stehenblieb. Dennoch bewegte er sich keinen Meter, sondern ließ zu, dass die beiden es vorzogen, eilig den längeren Weg über das Besucherzentrum und die Straße zu nehmen. So mussten sie nicht in seiner Nähe vorbei.
Der Dunkelgekleidete blieb bis zum Einbruch der Dämmerung auf den Cliffs; als einziges Zugeständnis an den eisigen Abendwind im Dezember schlug er den Mantelkragen hoch.
Mühsam löste er seine Gedanken von der Frau, die ihm nichts als Schwierigkeiten brachte, und wandte den Blick wieder hinaus auf dem Atlantik.
Wie mochte es vor vielen Jahrhunderten gewesen sein – hier oben zu stehen und die feindliche Flotte auf die Küsten Irlands zusegeln zu sehen? Auf ein Land, das unter Armut und Hunger litt, und dem Angriff durch die Engländer außer einem stolzen Kampfeswillen nichts entgegenzusetzen hatte.
Das zynische Lächeln, das über das energische Gesicht flog, zeigte die Meinung des Mannes deutlich: Auch er hatte nicht viel mehr als Stolz, das er seinem Schicksal entgegenstellen konnte. Und Darcey Sinclair beherrschte es hervorragend, diesen Stolz durch ihre liebliche und zugleich entschlossene Art ins Wanken zu bringen. Fallen durfte er jedoch niemals – zu viel hing davon ab! Alles, was er in die Zukunft investiert hatte!

Der Vorgängerband »Lana – Auf gefährlichen Pfaden« ist erhältlich bei Amazon als E-Book und als Taschenbuch, über den Buchhandel oder auch den Autorenweltshop für einen fairen Verdienst von Autoren.

Romantikthriller

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