Hängepartie einer Autorin zwischen den Büchern.

Gerade gestern kam mein neuestes Buch der Dawson-Reihe auf den Markt. Was mache ich jetzt nur?

Romantikthriller »Magnolia – Zauber des Südens« wurde gut vorbestellt, sie hat wohl den Vertrauensvorschuss ihrer Vorgängerinnen durch eine Dawson-Fan-Base übertragen bekommen. Vielen Dank dafür!

Laut meinen Testlesern übrigens nicht unverdient – ich hoffe, ihr seht das ebenso. Ein bisschen ist jetzt tatsächlich die Luft raus, ich bin wieder ruhiger. Das hält meist nicht lange, da ich der aktive Typ bin. Trotzdem sitzt man einen Moment mit glasigem Blick da und lässt die letzten Tage Revue passieren.

Dann wird der Schreibtisch aufgeräumt, die Stapel sortiert, Zettel mit Erinnerungen an Erledigtes wandern in sportlichem Bogen in den Papierkorb. Ach ja, das gehört noch auf den Stapel für die Steuerberaterin, hier sind die Layout-Versuche zum Flyer für meinen Autorenstammtisch. (Die Rosenheimer Autoren haben eine Facebook-Seite, schaut doch mal vorbei). Ausschnitte mit Tipps für Lesungen und Hörbücher, Entwürfe zu Covern und meinen Werbeflyern werden sortiert abgelegt.  Die Wien-Führer kommen weiter nach vorne – lang ist nicht mehr hin bis »Die Schöne und das Biest« als Musical. Ich freue mich schon unglaublich. Tolle Musik, romantische Story mit Fantasy, genau mein Ding.

Der Schreibtisch ist bereit für die nächste (Schand)tat. Jetzt nehme ich mir Zeit zum Lesen, andere Bücher, nicht meine! 
Das Wetter ist nichts Besonderes, aber Reiten macht immer Spaß, selbst bei eisigem Wind! Also nichts wie in den Sattel und raus in die neblige Winterlandschaft. Hausputz ist fällig und ein runder Geburtstag will organisiert werden. Und die Kinder sollen lernen, wie sie ihre Steuererklärung ab nächstem Jahr alleine schaffen. (»Was, so viel Kirchensteuer zahle ich?«) Abends ein Glaserl Wein bei Game of Thrones, das ist wohlverdient, auch wenn es nicht ganz zur für mich sinnvollen Fastenzeit passt.

Also »Luft raus« und »Hängepartie« ist für mich etwas anderes. Das empfinde ich nach einem langen Arbeitstag, aber nicht nach einem beendeten Buch. Denn die anstehenden Projekte sind vielfältig, sie betreffen hauptsächlich mein Alter Ego Ainoah Jace: Ein Hörbuch für »Rebellen« ist in der Produktion, und die Rückkehr in die Welten Cassians (Sternenflut) steht bevor, um die Fortsetzung zu schreiben.

Ich spüre, wie sich Aufregung in mir breit macht. Nicht mehr lang, tröste ich mich. Bald geht es wieder von vorne los. Mit der liebsten meiner Tätigkeiten, dem Schreiben. Dann versinke ich in fremde Welten der Flusslande und sehe zu, wie ich Cassian aus der Gefangenschaft befreien kann. Die Zeit drängt, denn er muss seine Suche nach den Menschen beginnen, die von den Sternenwächtern als wertvoll genug angesehen werden, die Menschheit überleben zu lassen. Ich bin schon gespannt, wen er da finden wird.

Habt ihr Lust auf einen Ausflug in die Gegend, in der ich mich zuletzt herumgetrieben habe: Louisiana mit den Atchafalaya-Sümpfen und dem quirligen New Orléans? Dann setzt euch neben Magnolia in den Flieger und macht euch auf die Suche nach Jake! Eine berührende Liebestory mit einigen leidenschaftlichen Szenen, viel Gefühlswirrwarr für die kesse Nola und einer spannenden Verfolgungsjagd nach kniffliger Mördersuche warten auf euch.

Magnolia - Zauber des Südens  Das E-Book bei Amazon ist mit 2,99 € sicher erschwinglich. Für die Kindle-Unlimited-Leser ist es auch wie alle meine Bücher in der Verleihversion zu haben.

Ich hoffe, euch gut zu unterhalten.

Eure Katie

Leseprobe Magnolia:

Wir flanierten die Straßen entlang, immer tiefer in das French Quarter hinein. Royal Street, Rampart Street, Bourbon Street, lauter Namen, die ich in historischen Romanen schon gelesen hatte. Bunte Häuser mit den typischen Holzbalkonen im ersten Stock, viele offene Türen, aus denen Zydeco-Musik erklang und anregende Gerüche zu uns herausströmten.
»Was möchtest du essen, Nola? Fisch oder lieber Po’boys? Dad grillt heute Abend zuhause.«
»Was sind Po’boys, bitte?«, fragte ich entgeistert, und Jake grinste.
»Na, Sandwiches für die poor boys, die armen Jungs, eben. Keine Sorgen, sie schmecken gut und machen satt.«
»Das reicht mir, wenn wir heute Abend noch Gegrilltes essen. Die können wir im Vorbeigehen mitnehmen, oder?«
Er nickte und blieb am nächsten Verkaufsstand stehen, während ich mich um meine eigene Achse drehte, um die bunten Häuser zu betrachten.
Auf der anderen Straßenseite stand ein Mann vor einem Souvenirstand. Wieder eine weiße Bundfaltenhose. Er trug ein blaues Sakko und einen Strohhut und beschäftigte sich mit Ansichtskarten, aber ich hatte den Eindruck, dass er ins Schaufenster blickte. Beobachtete er uns?
»Nola, willst du ein Sandwich mit Seafood oder Steakschnipsel?«
»Welche Frage! Wenn ich die Wahl habe, dann bitte Seafood.«
Bevor ich abbiss, fragte ich Jake:
»Siehst du den Mann dort drüben? Den mit der weißen Hose? Tragen nicht die Marines eine solche Ausgehuniform?«
»Welchen Mann meinst du?«
Während ich die Geschmacksexplosion in meinem Mund genoss, starrte ich ungläubig auf die Stelle, an der vor zwei Sekunden mein Objekt der Neugierde gestanden war.
»Gerade war er noch da. Vielleicht ist er zum Zahlen reingegangen.«
Wir überquerten die Straße, in der es von Menschen aller Nationalitäten wimmelte. Ein bunt gekleideter Einradfahrer wich uns geschickt aus.
Ich spähte in den Laden, wo sich einige Besucher um die Mardi-Gras-Masken drängten. Kein Mann in weißer Hose.
»Ist nicht da drin«, stellte ich unnötigerweise fest.
»Was war mit dem Kerl? Warum interessiert er dich?«
»Lach nicht, aber ich hatte den Eindruck, dass er uns beobachtet. Außerdem saß im Café vorhin einer neben uns, der ebenso gekleidet war.«
»Ich lache gar nicht. Lass uns die Straße runter gehen. Wenn du ihn noch mal siehst, sag es mir gleich.«
Kauend schlenderten wir weiter, überall lag Musik in der Luft. Menschen lachten über einen Straßenkünstler, der sie pantomimisch unterhielt.
»Da vorne ist er!«
Ich deutete zur nächsten Kreuzung. Jake beschleunigte seine Schritte, und ich hatte Mühe zu folgen.
Als wir die Kreuzung erreichten, sahen wir ihn vor dem Eingang eines asiatischen Restaurants. Er blickte zu uns herüber, aber der Hut und die große, schwarze Sonnenbrille ließen nicht mehr als ein glattrasiertes Gesicht erkennen. Dann verschwand er im Inneren des Gebäudes. Sekunden später standen auch wir in den Räumen, in denen statt Jazz die gezupften Klänge von Mandolinen zu hören waren. Im Halbdunkel saßen etwa fünfzehn Gäste an verschiedenen Tischen. Der Gesuchte war nicht unter ihnen. Jake trat auf einen der Kellner zu und fragte ihn:
»Haben Sie einen Mann gesehen, mit weißer Hose und Strohhut?«
Der Kellner stellte sogleich fest, dass wir keine potenziellen Kunden waren, nickte dennoch und zeigte höflich auf eine Tür, die mit einem Perlenvorhang behängt war.
»Er ist in den Garten gegangen.«
»Vielen Dank.«
Wir schoben den Vorhang zur Seite und traten in eine kleine Oase voller Grün und Blüten, inmitten derer weitere Tische standen. Auch hier war jeder Platz besetzt.
»Das Gartentor«, war meine Vermutung, und Jake nickte.
Doch als wir auf die Straße traten, war keine Spur mehr von dem Mann zu entdecken.
»Egal«, winkte Jake ab. »Wir halten einfach die Augen offen.«
»Was glaubst du, wer das war?«
Er zuckte die Achseln.
»Keine Ahnung. So wie er sich verhalten hat, bin ich mir sicher, dass er nicht von uns erwischt werden wollte. Also hat er uns verfolgt. Vielleicht weiß Woodrow was.«
Ich sah mich neugierig um. Diese Straße schien die nächtliche Partymeile zu sein.
»Bourbon Street«, erklärte Jake und fügte hinzu: »Da steppt der Bär die ganze Nacht. Hier gibt es Musik und Tanz, sofern man genug Platz hat sich zu bewegen.«
»Und Bourbon?«, lächelte ich, und er nickte grinsend.
»Mit hoher Wahrscheinlichkeit. Außerdem knapp bekleidete Damen, die vor allem Federboas tragen.«
»Aha. So wie die da drüben?«
Eine Frau mit wunderschöner, mittelbrauner Haut trat aus einem der Klubs mit den Neonreklamen. Auf dem Kopf einen blauen Federschmuck, der bei jedem ihrer Schritte erzitterte, trug sie an ihrem üppigen Körper ein silbern glitzerndes Kleid. Beziehungsweise die Andeutung eines Kleides, das aus einem dekorativen BH und einem kurzen Rock bestand, die durch silberne Bänder verbunden waren. An ihrem Rücken hatte sie Pfauenfedern befestigt. Sie winkte mir zu, als sie meinen bewundernden Blick bemerkte, und ich grüßte zurück.
»Wow«, war alles, was ich hervorbrachte, Jake lachte laut auf.
»Du Landei! Hast du noch nie solche Kostüme gesehen?«
Ich schüttelte den Kopf.
»Ich dachte, so etwas gibt es nur in Rio.«
»Nein, in New Orléans gibt es alles. Und am Mardi Gras, dem wichtigsten Tag des Karnevals in dieser Stadt, gibt es verschiedene Umzüge. An einem davon ist diese Dame sicher Teilnehmerin. Es ziehen die römischen Götter mit ihrem Anführer Bacchus, dem Gott des Weines, vorbei und der Hirtengott Pan mit den Waldgeschöpfen. Schön bunt ist auch der Indianerumzug mit seinen vielen Federn. Die Stadt ist dann außer Rand und Band und voller Touristen aus der ganzen Welt.«
»Die ist jetzt schon voll. Wo passen die alle hin?«, fragte ich ein wenig fassungslos und fühlte mich tatsächlich wie die Gänsemagd vom Dorf.
»Man rückt eben schön eng zusammen. Das magst du doch gerne, Magnolia, oder?«
Bevor ich Kontra geben konnte, nahm er mich in die Arme, und ich verlor mich in seinem Kuss. Unsere Körper klebten aneinander, ich spürte die Knöpfe seines locker fallenden Hemdes durch mein dünnes Stretchkleid an meinem Busen und die Hände, die frech den Weg zu meinem Hintern nahmen. Doch, ich rückte wirklich gerne eng mit Jake zusammen.


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