Autorin auf dem Campingplatz
Der Campingplatz liegt wunderschön, abseits von den Menschenmengen und der Stadt, aber nahe genug, um mit dem Rad einkaufen zu können, was der kleine Markt nicht vorrätig hat. Weitläufig unter Pinien, mal mehr oder weniger schattig, unterschiedlich in Größe und Schnitt sind die Parzellen, die an kleinen Straßen liegen. Wir wohnen übrigens an der Via Venezia.
Es ist alles da, was wir brauchen, kein Luxus, jedoch ordentlich und sauber. Das Personal ist nett und hilfsbereit (siehe verlorener Geldbeutel), und man besteht auf einer angenehmen Mittagsruhe. Viele Familien sind hier, was den Tag früh beginnen und früh enden lässt. Wir sitzen oft ganz allein noch draußen und lauschen dem monotonen »Gesang« der Zwergohreule (danke Google).
Trotz Arbeit ist es etwas Besonderes, hier zu sein, also gönnen wir uns einmal (nicht gerade günstige) Fisch- und Meeresfrüchteplatten in Castiglione della Pescaia. Wir sind nicht so die Ausgeher, und es ist einfach gemütlicher und günstiger, selbst zu kochen, am WoMo zu essen und dann unter dem Moskitonetz, um das wir beneidet werden, unsere Spieleabende zu veranstalten: Rummikub und Kartograph sind ebenso im Gepäck wie Da Vinci Code, außerdem plotten wir gemeinsam am nächsten Krimi, der zu einem großen Teil in etwa hier spielen könnte.
Achtung: Es ist nicht genau dieser Campingplatz, es sind ebenso wenig genau die Menschen, die wir hier treffen, die in »Mords-Fiasko« für Aufreger und Schmunzler sorgen werden. Alles ist ein Mix aus den verschiedensten Erlebnissen und Orten, die darin einfließen.
Natürlich habe ich wieder Augen und Ohren überall, ich kann einfach nicht anders, und will es auch nicht, denn in jedem Gespräch – ob unter den Nachbarn oder beim Abspülen finden mich Szenen für den nächsten Minnie-Krimi. Mein Mann schüttelt gelegentlich den Kopf, wenn ich ihm berichte, und meint: »Was du alles siehst und hörst.«
Mittags sitze ich daher mit dem Laptop im Schatten, Szenen werden entworfen, die Handlung schon ins nächste Buchdokument eingearbeitet, Fotos gemacht und alles gecheckt, damit ich Minnies Ermittlungen realistisch beschreiben kann und nichts Skurriles oder für die Handlung Wichtiges vergessen wird. Daheim kommt auch ständig etwas dazwischen, deswegen tippt es sich weiter weg einfach besser. Die Buchdateien nehmen zu, und ich weiß, dass ich im Sommer zu Hause sehr fleißig sein muss, um alles umzusetzen. Mein Mann beschäftigt sich bereits mit der Coverentwicklung.