Dean Village und Abreise
Ich war ein bisschen bockig, weil wir den Water-of-Leigh-Wanderweg nicht geschafft hatten, deswegen durfte ich wenigstens in Dean Village frühstücken, dieses Viertel ist auch etwas Besonderes. Schottische Häuser trotz aller möglichen Tristesse aufgrund Wetter und Hausfarbe haben schon eine Ausstrahlung! Diese Wuchtigkeit ist das Pendant zur Gewalt der Natur außerhalb der Städte.
Mit dem Airlink-Bus ging es wieder zum Flughafen. Gleich nach dem Start hatten wir noch einen perfekten Blick zurück auf die Firth of Forth Bridge.
Obwohl wir Münchner eigentlich zwei Stunden früher unterwegs und daheim sein sollten als die Salzburg-Reisenden hakte es wieder einmal. Diesmal schaffen wir aufgrund des leicht verspäteten Abflugs den Umstieg in Frankfurt zwar knapp, leider war das Gepäckband langsamer als die durch die Terminalgänge rasenden Passagiere. In München mussten wir daher auf den nächsten Flug warten, der unsere Koffer mitbrachte. Ein langer anstrengender Tag, der uns diese Woche aber auch nicht vermiesen konnte.
In Rachels Geschichte »Verlieb dich nicht in Edinburgh« erfahrt ihr viele weitere Eindrücke und Einzelheiten. Spürt rein in dieses tolle Land, verliebt euch wie meine Hauptdarstellerin (nicht nur) in Schottland – wild oder lieblich, unberechenbar, unglaublich schön und beeindruckend.
Mehr von unseren Reisen und was aus diesen in meinen Büchern gelandet ist, findest du übrigens in »Geschichten im Gepäck«, unterhaltsam und mit vielen Fotos. Dieses Buch bekommst du nur über den Verlag EyeDoo Publishing, gerne auch signiert.
Ich wünsche dir einen schönen Sommer, vielleicht mit einem Besuch in Schottland zumindest durch die Lektüre von »Verlieb dich nicht in Edinburgh«?
Herzlichst Katie
Und hier eine kurze Leseprobe aus »Verlieb dich nicht in Edinburgh«:

Am Donnerstag ging es für mich mit David zwei Tage lang in Richtung Lowlands und Glasgow. Wir durchfuhren liebliche Landschaften, die im Frühling sicher viel Farbe bereithielten, wenn Bäume und Sträucher blühten. Glasgow beeindruckte mich durch seine modernen Bauten, viele davon am Ufer des Clyde. Ich erlebte David als eloquenten, stets lächelnden Plauderer in den verschiedenen Läden, wo er wie Ennis bei seiner Tour Geschenke verteilte. Ja, McFearson Whisky Ltd. zeigte seinen Partnern und Kunden seine Wertschätzung, und nicht wenige der weiblichen Angestellten erlagen Davids Charme. Gerötete Wangen und Gekicher waren eindeutige Zeichen.
»Du hast mit keiner Telefonnummern oder Visitenkarten ausgetauscht, oder ich habe es nicht mitbekommen«, wunderte ich mich unterwegs. David schüttelte den Kopf und brummte: »Dad würde mich einen Kopf kürzer machen. Außerdem wie soll ich das bei der Menge an Frauen schaffen, ohne dass eine eifersüchtig wird.«
»Angeber!«
Er blickte zu mir herüber, sein Lächeln wurde sinnlicher.
»Und überhaupt habe ich es doch auf dich abgesehen, schöne Frau.«
»Das hatten wir schon geklärt, David.«Er schüttelte seufzend den Kopf, schwieg aber. Auch beim Dinner nahm er sich zurück, wir unterhielten uns sehr gut, hatten viele gleiche Ansichten. David war vielschichtiger, als er seine Mitmenschen glauben lassen wollte, wurde mir klar. Ein kluger Kopf saß auf den breiten Schultern. Mittlerweile kaufte ich ihm auch seine Haltung »Ich bin der Held aller Frauen, und sie lieben mich« nicht mehr ganz ab. Als ich ihn vor der Tür meines Hotelzimmers darauf ansprach, sah er mich erstaunt an.
»Erzähl das nur nicht weiter, Rachel. Es gibt Schlimmeres, als in der Welt der Frauen als Womanizer zu gelten.«
»Was meinst du damit?«
Er winkte ab, was nach drei Gläsern Whisky bereits etwas fahrig wirkte.
»Das Bild, das Familie und Freunde von mir haben, ist okay. Man nimmt mich sowieso nicht hundertprozentig ernst, im Gegensatz zu meinem tollen großen Bruder.«
»Das bildest du dir ein, David. Es wäre mir noch nie aufgefallen.«
»Weil du die Familie noch nicht erlebt hast, wenn Jared anwesend ist.«
»Denkst du nicht, dass er vielleicht wegen des Todes seiner Frau ein bisschen mit Samthandschuhen angefasst wird?«
»Nein, er ist der Ernste, der Verlässliche. Hat geheiratet und ein Kind bekommen. Das sehe ich für mich nicht.«
»Das musst du doch auch mit 30 noch nicht sehen.«
Der stets selbstsicher wirkende David hatte Komplexe?
»Außerdem ist dein Bruder auch locker unterwegs, zumindest am Telefon«, fügte ich zögernd hinzu, weil ich ihn aufheitern wollte.
»Was meinst du damit? Jared ist eine Spaßbremse. Ich habe ihn noch nie mit einer Frau flirten gesehen. Wahrscheinlich ist er eigentlich schwul trotz seiner Heirat und seines Kindes.«
»Erstens wäre das ja auch nicht schlimm, solange er keine Frau anlügt. Aber mit mir hat er am Telefon geflirtet.«
David starrte mich an. Dann trat er ganz nahe an mich heran. Beinahe unhörbar, aber in grimmigem Ton, sagte er: »Er hat mit dir geflirtet, obwohl alle wissen, dass ich mich für dich interessiere?«
Ich schluckte.Hatte ich mit diesen Worten einen Bruderkrieg angeheizt? Waren David und Jared Konkurrenten? Um die Liebe der Eltern, vielleicht um die Firma, um das Ansehen in der Öffentlichkeit? Und nun völlig unsinnigerweise um mich?
»David, ich kehre Ende Februar nach Boulder zurück. Kein Flirt macht einen Sinn, weder von deiner Seite aus noch von Jareds.«
»Wer weiß …«, murmelte er und dann spürte ich seine Hände an meiner Taille, seine Lippen auf meinen.
»David!«, mehr brachte ich nicht heraus.
»Nur ein Kuss, Sweetie. Auch ich muss getröstet werden, nicht nur mein großer Bruder. Auch ich habe Herzschmerz zu überstehen.«
»Wer hat ihn dir zugefügt?«, flüsterte ich, während süße Schwäche in meinem Körper emporkroch.
Seine zunehmend ernster werdenden Bemühungen waren durchaus eine Versuchung. Wie lange hatte ich bereits auf Sex verzichtet? Meine Beziehung mit Tom war ein halbes Jahr her, und Davids Berührungen waren die ersten, die seither prickelnde Gefühle in mir auslösten. Bis auf das Telefonat mit Jared. Ich genoss den Kuss, dann schob ich den attraktiven und eindeutig erregten Mann sanft weg.
»David, die McFearson-Jungs sind für mich tabu. Begreif das doch!«
»Kein Mitleid mit meinem Herzschmerz?« Sein süßes Lächeln machte mir das Neinsagen wirklich nicht leicht.
»Doch, Mitleid habe ich, und ich mag dich sehr. Aber mehr ist nicht drin, David. Ich habe mir vorgenommen, vernünftig zu sein.«
»Wie langweilig«, er küsste mich erneut, dann trat er einen Schritt zurück.
»Schlaf gut, kluge Frau.«
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